Podcast@JanCon2012: Unterschied zwischen den Versionen

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(Podcasting - Die eigene Radiosendung am heimischen Computer)
 
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Aktuelle Version vom 15. Januar 2012, 20:12 Uhr

Podcasting - Die eigene Radiosendung am heimischen Computer

Workshop im Rahmen der Januar User Convention 2012 (UserCon2012)

Sein eigenes Radiostudio einrichten und betreiben ist kein Hexenwerk.

Natürlich - es gehört Übung dazu, aber die ersten Schritte sind ganz einfach.

Wir gehen sie mit euch und verraten ein paar Profitricks zum Podcasten.

Samstag 14. Januar 2012, 17.00 Uhr TüftlerLab. Dauer 2 Stunden. Von Jan Eggers (@JanEggers, untergeek) und Moritz Moxter (7tupel)

siehe auch:

1. Hackerspace Ffm Podcast

2. Folien Podcast Vortrag July 2011: Datei:Podcast workshop 20110729 slides.pdf

Podcastgruppe

Alle die Interesse an einem gemeinschaftlichen Podcast Projekt haben bitte bei 7tupel bescheid sagen.

Einsteiger

Hardware Empfehlungen

1. Variante - simpel

  • USB Mikrofon
    • nur eine Person, z.B. Audio Tagebuch
    • meist keine direkte Abhörmöglichkeit
    • oft nur mittlere Qualität
    • gibt es schon ab 50€
    • z.B. Rode Podcaster USB
      • dynamische Großmembran
      • direkte Abhörmöglichkeit via Kopfhörer
      • Halterung wird mitgeliefert

150€ + min. 25€ für Stativ


2. Variante - günstig aber flexibel

  • Mischpult - z.B. Behringer XENYX 1204 USB
    • pro
      • 4x Mikrofon inkl. Pseudo-Kompressor und Phantomspannung
      • 2x Stereo Line
      • 3-Band EQ pro Kanal
      • 2 AUX pre/post
      • Subgruppe
      • Controlroom Out
      • USB Interface 2×2
    • con
      • keine Inserts
      • billige Verarbeitung
      • hohe Ausfallquote
      • schlechte Vorverstärker → Rauschen bei hoher Verstärkung
      • keine Mehrspuraufnahme möglich
    • 130€
  • einfacher Kopfhörer
    • pro
      • geschlossene Bauform
      • sollte bequem sein
    • con
      • Klang meist nicht so gut
      • bei langem tragen meist unkomfortabel
    • schon ab 20€
  • Kopfhörerverstärker - z.B. Behringer AMP 800
    • pro
      • 4x Kopfhörerausgang
      • 2x Eingänge
      • Eingangssignal pro Ausgänge einzeln umschaltbar
      • Lautstärke einzeln regelbar
    • con
      • billige Verarbeitung
      • relativ starkes Rauschen
    • 50€
  • einfaches Kondesatormikrofon - z.B. T.Bone SC300
    • Kondesatormikrofon
    • superniere
    • akzeptable Klangqualität
    • Halterung wird mitgeliefert, Spinne separat erhältlich
    • 30€ + 25€ Stativ

Gesamtkosten mit Kabeln, 2 Personen ca. 450€


3. Variante - gut aber teuer

  • Mischpult - z.B. Mackie ONYX 1202I
    • 4x Mikrofon mit Inserts inkl. Phantomspannung einzeln schaltbar
    • 4x Stereo Line
    • 3-Band QE mit parametrischen Mitten pro Kanal
    • 2x AUX pre/post
    • Direktausgänge
    • Controlroom Out
    • FireWire Interface 16×2
    • gute Verarbeitung
    • Mehrspuraufnahme
    • Pro Tools Version im Lieferumfang
    • 675€
  • Kopfhörer - z.B. Beyerdynamic DT250
    • geschlossene Bauform
    • auch bei langem Tragen bequem
    • austauschbares Kabel in verschiedenen Ausführungen und Längen
    • 150€ + Kabel 50€
  • Kopfhörerverstärker - z.B. Presonus HP4
    • 4 Kopfhörerausgänge
    • kaskadierbar
    • Lautstärke einzeln regelbar
    • gute Verarbeitung
    • 100€
  • Kompressor - z.B. DBX 266XL
    • 2 Kanäle, stereo linkbar
    • Gate und Kompressor
    • Kompressor Automatik für Attack&Release
    • Trigger Input
    • 120€
  • Großmembran Kondensatormikrofon - z.B. z.B. Rode NT2-A (Set)
    • Großmembran
    • Spinne und Popschutz im Lieferumfang
    • gute Audioqualität
    • Characteristic Niere, Kugel, Acht umschaltbar
    • PAD direkt am Mikrofon
    • Lowpassfilter integriert
    • Set: 300€
  • Hör-Sprech-Kombination (Headset) - z.B. Beyerdynamic DT297/250
    • geschlossene Bauform
    • auch bei langem Tragen bequem
    • austauschbares Kabel in verschiedenen Ausführungen und Längen
    • 220€ + Kabel 50€

Gesamtkosten Variante Großmembran inkl. Kabel, 2 Personen: 2000€

Gesamtkosten Variante Headsets inkl. Kabel, 2 Personen: 1600€

Die Notizen vom Workshop

Was könnte schon schief gehen?

Podcast könnte daran scheitern, dass...

  • ...nicht Interessantes zu sagen
  • ...Massenbrummen, versaute Aufnahme
  • ...Nuscheln
  • ...Aufnahmetaste nicht gedrückt
  • ...falsche Tonquelle abgefahren, man hört das Falsche
  • ...labernder Gesprächspartner
  • ...Nebengeräusche

Was ist ein Podcast?

  • Eine Show, die ich aufgenommen habe (als Audio)
  • Stelle das ins Netz, andere können es hören...
  • ...und auch abonnieren: alle meine Audios landen in einem RSS- oder ATOM-Feed
  • iTunes als bekanntester Podcatcher
  • Eine der einfachsten Plattformen, um Podcasts ins Netz zu publizieren: Wordpress (ja, genau: die Blogsoftware – mit entsprechenden Plugins!)

Was brauche ich, um einen Podcast aufzunehmen?

  • Wichtig: das Mikro. Man kann fast unbegrenzt Geld dafür ausgeben – lohnt sich aber nicht. Zwei Arten von Mikros gibt es:

dynamische Mikros – die liefern vergleichsweise wenig Pegel, brauchen also einen ordentlichen Vorverstärker, aber keine eigene Stromversorgung. In der Regel benutzt man sie vor allem auf der Bühne, weil sie nicht so empfindlich sind. Kondensatormikros – sie haben einen eingebauten Vorverstärker, also auch eine Stromversorgung – per Batterie oder (bei professionellen Mikros) über eine so genannte Phantomspeisung aus dem Mischpult. Werden sehr schnell sehr teuer. Alternative zu herkömmlichen Mikros sind (gute) Headsets – Mikros, die in einen Kopfhörer eingebaut sind. Vorteil: Ich muss mir keine Gedanken darüber machen, dass ich mich vom Mikro wegdrehe und dadurch nicht mehr zu hören bin.


Was ich noch übers Mikro wissen sollte:

  • Keine Lautsprecher anhaben, während man aufnimmt – Rückkopplungen und störende Nebengeräusche drohen. Statt dessen: Kopfhörer:

Besonders dynamische Mikros klingen um so besser mit Sprache, je näher man dran ist – Nachteil: wenn ich wirklich nahe am Mikro bin, drehe ich mich gern aus Versehen weg; die Lautstärke schwankt und es klingt furchtbar. Wenn ich kein Handset nutze, kann es helfen, das Mikro in der Hand zu halten. (Das ist auch gut, weil ich damit die Kontrolle übers Gespräch behalte.)

  • Wenn man ein Mischpult nutzt, kann man den Klang ein wenig nachregeln – und die Stimme so ausgleichen, dass sie angenehmer klingt. Wichtig: Einstellungen des Klangs nicht über Kopfhörer beurteilen, sondern über Boxen – über den Kopfhörer bekomme ich ein (Klang-)Bild, das mich in die Irre führt. Wenn ich öfter mit denselben Menschen podcaste, kann ich mir die Einstellungen für diese Personen aufschreiben.
  • Mikros haben eine „Richtcharakteristik“, das heißt: sie „hören“ in der Regel Schall von vorn besser als von der Seite. Je stärker diese Eigenschaft ist, desto weniger empfindlich ist ein Mikro für Störgeräusche (und desto genauer muss ich es auf mich und meinen Gesprächspartner ausrichten). Mikros mit „Kugelcharakteristik“ hören Schall aus allen Richtungen praktisch gleich laut, Mikros mit „Nierencharakteristik“ oder sogar der „Hypernierencharakteristik“ hören mehr von vorn.
  • Der „Poppschutz“ - das Schaumstoffteil auf dem Mikro – verhindert Übersteuern, wenn man einen Explosivlaut (ein P zum Beispiel) direkt ins Mikro spuckt. (Hackertipp: eine doppelte Damenstrumpfhose über dem Mikro ist ein guter Poppschutz!) Achtung: ein Poppschutz schützt nicht vor Atemgeräuschen – und manche Plosivlaute höre ich trotzdem noch sehr stark. Hier hilft eins: Das Mikro so aufstellen, dass ich dran vorbeispucke bzw. -atme.

Dynamik

Damit die Stimmen immer gleich präsent sind, sollte ich für einen gleichbleibenden Pegel sorgen – ich muss die Dynamik steuern.

Dynamikeffekte:

  • Kompressoren sind Zusatzgeräte (bzw. -software), die die Dynamik der Sprache begrenzen – dafür sorgen, dass der Sprecher stets präsent ist. Nicht nötig für Einsteiger (man kann sich auch behelfen, indem man immer für gleich bleibenden Abstand zum Mikro sorgt).
  • Noisegates reduzieren Hintergrundrauschen: Wenn das Mikro-Signal unterhalb einer bestimmten Schwelle ist, regeln sie den Kanal zu und sorgen für Stille.
  • De-Esser sind ein Spezialfall des Kompressors: Sie lauschen auf den Frequenzbereich, in dem Laute wie "s" und "f" zu hören sind, und regeln diesen runter, wenn er zu laut wird - es zischt nicht mehr so störend.
  • Limiter sorgen dafür, dass man nicht übersteuert - wenn es zu laut wird, regen sie runter.

Gespräche führen

Trick: Frag doch deinen Gesprächspartner, was er jemanden fragen würde... dann ist er bei dem Thema, das ihn interessiert. Sag um Himmels Willen nicht: „Red einfach, worüber du willst“